Dichter dran an der Welt des Kunden IDT setzt Internationalisierungskurs mit neuem Standort in Tarragona fort

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Think global, act local: Mit einem Standort in Tarragona zeigt IDT seit Mitte 2023 auf der Iberischen Halbinsel Flagge.

„Unser Standort in Tarragona ist der zentrale Hub für das gesamte Leistungsangebot und den technischen Service der IDT in Spanien und Portugal“, erklärt Frank Rafalski, Geschäftsführer der IDT S.L., die Reichweite des Unternehmens. In Spanien zeige sich ein Trend hin zu qualitativ hochwertigeren Produkten und Lösungen. So verfolge die Großindustrie in einem der wachstumsstärksten Länder Europas vermehrt das Ziel, Emissionen zu reduzieren. Gleichzeitig sorgt aktuell die veränderte Marktsituation im Kunststoffsektor – bedingt durch das PFAS-Beschränkungsverfahren und die Schließung der 3M-Tochter Dyneon – für spürbare Dynamik bei produzierenden Unternehmen.

Im Interview spricht Frank Rafalski über die Herausforderungen und Ziele von IDT auf der Iberischen Halbinsel.

Welche spezifischen Produkte oder Dienstleistungen bietet die IDT S.L. in Tarragona an?

Der Industrie steht in Tarragona das komplette Sortiment an Produkten und Services zur Verfügung, die wir bei IDT im Programm haben. Dazu gehört der gesamte Standard für Rohrleitungsdichtungen ebenso wie Lösungen für Wasserstoffanwendungen oder Sonderkonstruktionen für kundenspezifische Anforderungen. Ob Betreiberschulungen und Trainings, Flanschenmanagement bei TA-Projekten oder technische Fragenzu Konstruktion, Material- und Produktauswahl wir sind die Problemlöser vor Ort – nicht nur in Deutschland, sondern auch in Spanien, Portugal und an vielen anderen Plätzen der Welt.

„IDT-Qualität und Know-how machen nicht an Grenzen halt – wir wollen dichter dran sein an der Welt unserer Kunden, auch in internationalen Märkten.“

Welche strategischen Ziele verfolgt IDT mit der Eröffnung des Tochterunternehmens in Spanien?

Spanien ist eines der wachstumsstärksten EU-Länder. Der Chemiestandort in Tarragona umfasst ca. 12.000 ha und ist der dritt größte Standort Europas. Mehr als 100 verschiedene Chemieunternehmen sind auf dem Gelände tätig. Die produzierenden Gewerbe stellen die klassische Wertschöpfungskette dar und sind spezialisiert auf Petrochemie, Polyolefine, Kunststoffe, organische Chemie und Industrieprodukte sowie Spezial- und Feinchemie.

Obwohl sich das Land dynamisch entwickelt, sehen wir bei spanischen Industrieunternehmen in technischen Bereichen Nachholbedarf. Wie lassen sich Anlagenstillstände effizienter managen? Welche Dichtungslösungen halten den steigenden Umweltanforderungen stand?

Hier sind unsere Técnico Commercials als Experten und Dialogpartner unerlässlich. IDT-Qualität und Know-how machen nicht an Grenzen halt. Unser Ziel war und ist es, dichter dran zu sein, an der Welt unserer Kunden, und sie auch in ausländischen Märkten verlässlich zu begleiten.

Welche Herausforderungen sind beim Aufbau des neuen Standorts in Tarragona aufgetreten und wie wurden diese bewältigt?

Wir sind keine Neulinge: Über die Kooperation mit einem Vertriebspartnern sind wir seit rund 25 Jahren eng mit der Industrie und dem Markt der Iberischen Halbinsel verbunden. Unser Partner hat unser Produktportfolio erfolgreich vermarktet, doch unserem hohen Anspruch an technische Beratung wurde er auf Dauer einfach nicht gerecht.

Die chemische und petrochemische Industrie steht insgesamt vor vielfältigen Herausforderungen. Striktere Umweltauflagen, zunehmender Bedarf an emissionsarmen und langlebigen Lösungen sowie die sichere Handhabung anspruchsvoller Medien sind konkrete, operative Themen der Branche. Dann fordert aber auch die zunehmende Komplexität und Verkettung kapitalintensiver Anlagen spezialisierte Kenntnisse für Wartung und Instandhaltung, verschärfte Sicherheits- und Arbeitsvorschriften erhöhen den Druck, Prozesse kontinuierlich anzupassen und zu optimieren. Ohne einen Partner, der in all diesen Bereichen über tiefgehende technische Expertise und internationale Erfahrung verfügt, sind diese Herausforderungen kaum zu bewältigen.

Genau dieser verlässliche Partner sind wir. Das ist ein wesentlicher Fokus unserer strategischen Ausrichtung. Deshalb haben wir in Spanien das Heft selbst in die Hand genommen. Innerhalb weniger Wochen haben wir im Sommer 2023 eine eigene Landesgesellschaft gegründet, ein Warenlager und eine Servicestation aufgebaut und wichtige Kooperationen in den anderen spanischen Regionen geschlossen.

„Wir sind Mitglied der Chemical Business Association of Tarragona [AEQT], weil wir die chemische Industrie vor Ort bei ihren Herausforderungen verlässlich begleiten wollen. Das ist unser Weg, und diesen Weg werden wir auch weitergehen.“

Die Gründung von IDT S.L. in Tarragona liegt nun fast zwei Jahre zurück. Welche Entwicklung ist in dieser Zeit besonders hervorzuheben?

Zum einen wird mein Spanisch von Tag zu Tag besser. Mein Team lernt auch Deutsch, aber am wichtigsten ist, dass unsere Mitarbeitenden gut in die spezifischen Anwendungen der lokalen Industrie hineinwachsen. Die positive Einstellung und das dynamische Wachstum, das wir in Spanien erleben, sind eine willkommene Abwechslung zur angespannten Wirtschaftslage in Deutschland.

Wir haben uns von Anfang an für Sicherheit, Nachhaltigkeit und Emissionsminderung stark gemacht und damit für die Werte und Ziele der Region. Wir sind Mitglied der "Chemical Business Association of Tarragona" [AEQT], weil wir die chemische Industrie vor Ort bei ihren Herausforderungen verlässlich begleiten wollen. Das ist unser Weg, und diesen Weg werden wir auch weitergehen.

Inwiefern trägt das Tochterunternehmen in Tarragona zu Innovation bei IDT bei?

Forschung und Entwicklung sind und bleiben an unserem größten deutschen Produktionsstandort in Annaberg-Buchholz angesiedelt. Als Entwicklungspartner der Industrie bekommen wir aber auch in Spanien direkte Einblick in standortspezifische Anforderungen.

Hier lässt sich beispielsweise sehr direkt nachvollziehen, wie stark Seeluft und Salzwasser Anlagenkomponenten zusetzen. Um für solche Anforderungen bessere Antworten zu haben, Produkte so weiterzuentwickeln, dass sie diesen extremen Bedingungen standhalten – etwa, um Korrosion nachhaltig zu verhindern und den Anlagenbetreibern maximale Verlässlichkeit zu bieten – arbeiten wir eng mit unserer F&E-Abteilung in Deutschland zusammen.

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Beitrag im Magazin Industrial Valves 1/2025
Details: Artikel | Letzte Änderung 2025-05-23 | 2,12 MB

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